06.10.20

Frottee und Frottier - Was ist der Unterschied?

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Frottee und Frottier sind von der Optik her zum Verwechseln ähnlich, aber es handelt sich bezüglich der Herstellung um grundlegend verschiedene Materialien. Doch was unterscheidet die beiden Stoffe? Dies wird nachfolgend beantwortet.

Inhaltsverzeichnis:

Frottee und Frottier - zwei Materialien mit Qualitätsunterschieden
Was zeichnet Frottee aus?
Was zeichnet Frottier aus?
Zusammenfassung

 

Zwei Materialien mit Qualitätsunterschieden

Umgangssprachlich hat sich bei den flauschigen Stoffen, die zum Beispiel bei Handtüchern und Bademänteln beliebt sind, die Bezeichnung Frottee durchgesetzt. Dabei besteht zwischen den beiden Geweben ein großer Unterschied, der sich vorwiegend darauf bezieht, wie das Garn verarbeitet ist. Die genauen Merkmale:

 

Was zeichnet Frottee aus?

Das Material nimmt dank der hohen Saugfähigkeit sehr viel Feuchtigkeit auf. Dieser Vorteil resultiert aus der großen Oberfläche des Stoffes. Frottee wird klassischerweise aus relativ straff gewebter Baumwolle hergestellt. Es kann sich auch um ein Mischgewebe handeln. Das Besondere sind die hochflorigen Schlingen, mit denen das Material gefertigt wird. Um diese Handtücher herzustellen, wird ein Faden verwendet, der über kleine Schlingen verfügt. Beim Weben verteilen sie sich gleichmäßig auf beide Seiten. Dadurch entsteht der kuschelige Effekt. Durch die Schlingen wird die Oberfläche des Stoffes größer und das Handtuch, der Bademantel oder anderes Textil sehr saugfähig. Während Zwirnfrottee fester und robuster ist, besteht Walkfrottee aus extragroßen Schlingen. Dadurch ist er sehr weich und flauschig, was den Wohlfühlfaktor wesentlich erhöht.

 

Was zeichnet Frottier aus?

Laien erkennen Handtücher aus Frottee daran, dass die Oberfläche optisch glatt wirkt. Dadurch ist es, verglichen mit einem Frottiertuch, weniger flauschig und saugfähig. Frottier gilt dank der einzigartigen Webtechniken als noch hochwertiger. Die Herstellung ist anspruchsvoller, aufwendiger und es sind Spezialwebmaschinen nötig. Handtücher aus Frottier verfügen in der Regel auf beiden Seiten über Schlingen, sodass sie sehr anschmiegsam sind. Bei der Herstellung werden zwei glatte Fäden eingespannt. Während des Webens entstehen die Schlingen durch ein geringes Hochstellen der Fäden. Dabei gibt es verschiedene Qualitäten:

  • Walkfrottier besteht aus spiralförmigen, lockeren Schlingen und ist überaus weich, flauschig und saugfähig.
  • Beim Zwirnfrottier kommen sehr weich versponnene Garne zum Einsatz, sodass ein Flor mit kräftiger Textur entsteht. Die Schlingen werden zusammengedreht (gezwirnt). Die Handtücher sind fester und robuster im Griff und haben einen leichten Massageeffekt.
  • Typisch für Velourfrottier ist der softe, samtartige Flor. Die Schlingen sind aufgeschnitten und nicht so hoch. Der Griff ist extrem weich, aber die Saugkraft ist eingeschränkter. Velours-Frottier kommt gern bei Bademänteln zum Einsatz.

Bei Handtüchern aus Frottier wird zudem zwischen verschiedenen Gewichtsklassen unterschieden:
  • 350 bis 499 g/m²: leicht
  • 500 bis 599 g/m²: mittel
  • mehr als 600 g/m²: schwer

 

 

Zusammenfassung

Frottee und Frottier, diese beiden Begriffe werden oft synonym für Handtücher mit Schlingen verwendet. Dabei handelt es sich in Bezug auf die Herstellung und Verarbeitung um zwei unterschiedliche Materialien. Frottee, der flauschige Stoff aus Baumwolle, ist ein Flachgewebe. Die sichtbaren Schlingen werden durch das verwendete Garn erzeugt. Frottier ist dichter und hochwertiger. Die Herstellung ist aufwändiger und die Schlingenfestigkeit viel höher. Bleiben Sie beim Frottee an einer Schlinge hängen, entsteht eine unschöne Schlaufe. Welche Handtücher Sie letztendlich wählen, für Laien ist der Unterschied kaum erkennbar. Beide Materialien sind sehr saugfähig und werden als kuschelig empfunden.